Leitlinien & Behandlungskodex
Bei einer logopädischen Therapie sind die „Rahmenbedingungen der Behandlung“ von entscheidender Bedeutung. Der Patient sollte sich zu jeder Zeit wohl fühlen, um sich voll und ganz auf die Therapie einlassen zu können.
Als Therapeut habe ich mir folgende „Leitlinien“ gesetzt, um die Basis für eine solche Behandlungssituation zu schaffen:
- jede Therapie findet individuell und patientenorientiert statt
- die (vorhandenen) Fähigkeiten der Patienten werden als solche erkannt und für die Therapie genutzt, um die Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schluckstörung zu überwinden bzw. zu kompensieren
- die inhaltliche Gestaltung der Therapie nähert sich den Kenntnissen und Interessen des Patienten an (vor allem bei Kindern von Bedeutung)
- sind weitere Therapeuten (z.B. Ergo- oder Physiotherapeuten) an den Förderungsmaßnahmen beteiligt, wird ggf. Kontakt zu diesen aufgenommen, um interdisziplinär zusammenzuarbeiten
- der Mensch bzw. Patient muss in seiner Gesamtheit betrachtet werden
- nicht nur das gegenwärtige Befinden ist relevant, sondern auch die „Umgebungsfaktoren“, z.B.:
- Wie reagieren Mitmenschen auf die Sprachstörung?
- Gibt es weitere Erkrankungen?
- Gab es in der Familie Sprachauffälligkeiten?
- nicht nur das gegenwärtige Befinden ist relevant, sondern auch die „Umgebungsfaktoren“, z.B.:
- Eltern, Angehörige und Freunde können Co-Therapeuten sein
- Personen des privaten Umfeldes können bei häuslichen Übungen helfen oder das Umfeld positiv beeinflussen (z.B. Leistungsdruck bzw. Stress reduzieren, Anreize setzen usw.)
- Beratungs- und Informationsgespräche sind unerlässlich
- häufig sind Eltern und Angehörige nicht unmittelbar an der Therapiestunde beteiligt, deshalb wird nach jeder Behandlung ein abschließendes Gespräch geführt, in dem ein Überblick bezüglich stattgefundener Übungen sowie ein Ausblick auf den weiteren Therapieverlauf gegeben wird
- in den Alltag überführbare Übungen unterstützen die therapeutischen Maßnahmen
- die (regelmäßige) Mitgabe von Übungen zum Zwecke der Wiederholung und Vertiefung der innerhalb der Therapie erarbeiteten Techniken dient der Unterstützung des therapeutischen Wirkens